Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

 

Dauerleihgabe

 Die Installation zu Janusz Korczak ist jetzt dauerhaft ausgestellt im ElisabethenStift in Darmstadt.

 Ausstellung 2017

    Licht und Schatten der Freiheit
    4.6.-19.6.  Ev. Stadtkirche Unna.   

+++Übersicht: meine Themenfelder+++Titel in der Startzeile oben anklicken+++

 

 

 

Elisabeth von Thüringen 

 

Elisabeth von Thüringen wird 1207 als Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und Königin Gertrud von Andechs-Meranien geboren. Die kleine Elisabeth wird aufgrund machtpolitischer Erwägungen mit dem Sohn des Landgrafen von Thüringen, dem damals elfjährigen Ludwig IV. verlobt. Bereits mit vier Jahren wird sie samt einer reichen Mitgift nach Deutschland geschickt, wo sie von ihrer zukünftigen Schwiegerfamilie in Eisenach großgezogen werden soll. Elisabeth erhält eine standesgemäße Erziehung und wird schließlich zehn Jahre später als Vierzehnjährige mit Ludwig vermählt.

 

Die Ehe mit Ludwig von Thüringen ist eine glückliche Zeit in Elisabeths Leben. Sie lieben sich und teilen die gleichen Ansichten hinsichtlich ihres Glaubens und ihrer Nächstenliebe. Von Elisabeths Schönheit und tiefer Religiosität beeindruckt, räumt Ludwig ihr eine besondere Stellung ein. So pflegt Elisabeth bei den Mahlzeiten, entgegen den Konventionen ihrer Zeit, neben Ludwig zu sitzen und begleitet ihn regelmäßig auf Reisen. Ludwig toleriert Elisabeths asketische Lebensweise und unterstützt sie in ihrer wohltätigen Barmherzigkeit.

 

Gemeinsam gründet das Paar ein Hospital in Gotha. Als Elisabeth später während einer großen Hungersnot in Ludwigs Abwesenheit ein Spital in Eisenach errichten und Vorräte unter den Hungernden verteilen lässt, wird sie von ihrer adeligen Verwandtschaft immer argwöhnischer und feindseliger betrachtet. Ihr Mann Ludwig dient als Vermittler und versteht es, Elisabeth gegen die Anfeindungen und Vorwürfe seiner Familie zu verteidigen.

 

Sechs Jahre nach der Hochzeit stirbt Ludwig auf dem Weg zu einem Kreuzzug an den Folgen einer Seuche und hinterlässt die damals zwanzigjährige Elisabeth mit den drei gemeinsamen Kindern verwitwet zurück. Nun steht sie alleine da und ist den Anfeindungen ihrer Schwiegerfamilie ausgesetzt. Der als fanatisch empfundene Inquisitor Konrad von Marburg, dem Elisabeth bereits zu Lebzeiten Ludwigs durch mehrere Gelübde die Kontrolle über sie und ihr Leben übertragen hatte, ist ein Dorn im Auge der Thüringischen Landgrafen-Familie.

Sie fürchten, Konrad von Marburg könne sich den ganzen Besitz für seine fanatischen Zwecke einverleiben und lassen Elisabeth sogleich die Vollmacht über den Familienbesitz entziehen. Die Spannungen zwischen den Lagern eskalieren und es kommt zu einem erbitterten Streit. Vom Großteil ihres Besitzes bleibt ihr lediglich eine verhältnismäßig überschaubare Entschädigungssumme übrig.

 

Elisabeth von Thüringen bricht endgültig mit ihrer Schwiegerfamilie und macht sich mit ihrem Erbteil auf den Weg nach Marburg zu ihrem Seelenführer und Beichtvater Konrad von Marburg. In seiner Strenge und mit dem Bestreben »die Heilige zu einer Heiligen zu machen« isoliert er sie von ihren früheren Gefährtinnen und verfolgt sie mit Bußübungen. Elisabeth wird schon für die kleinsten Verfehlungen von Konrad gegeißelt.

Er verwaltet ihr Vermögen und muss, um es zu retten, sogar Elisabeths Großzügigkeit bremsen und sie davon abhalten, auf ihren ganzen Reichtum zu verzichten und als Bettlerin in Armut zu leben. Gemeinsam gründen Sie ein Hospital, in welchem Elisabeth von da an bis zu ihrem Tod arbeitet und sich im Dienst der Kranken aufopfert.

 

Drei Jahre später stirbt Elisabeth von Thüringen im Jahre 1231 mit nur 24 Jahren und wird in der Kapelle des Hospitals bestattet. Bereits vier Jahre danach spricht Papst Gregor IX. sie am 27. Mai 1235 heilig. Ihre Gebeine werden an diesem Tag in die ihr geweihte Marburger Elisabethkirche übertragen, wodurch eine stark frequentierte Wallfahrt dorthin entsteht, bis Landgraf Philipp I. dem Reliquien-Kult ein Ende setzt sowie ihre Gebeine entfernt und an einen unbekannten Ort bringt.