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Dauerleihgabe

 Die Installation zu Janusz Korczak ist jetzt dauerhaft ausgestellt im ElisabethenStift in Darmstadt.

 Ausstellung 2017

    Licht und Schatten der Freiheit
    4.6.-19.6.  Ev. Stadtkirche Unna.   

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1.

Ida von Herzfeld (770-825)  XII2011

                                                      Kantholz 7x9x100cm, Abtönfarbe, Draht

Attribut: Figur ist ausgehöhlt mit angedeuteter Kirchentür,  Zeitungsartikel auf dem Kragen      

(DIE ZEIT): Ureinwohner Lateinamerikas

 

 

    

 

 

 

Ida von Herzfeld (Heilige Ida von Herzfeld) (* um 770/775; † 825

  

Die Herkunft Idas ist in der Geschichtswissenschaft umstritten. Einigkeit besteht, dass sie eng mit den Karolingern verwandt war. Nach einer Ansicht wird Ida als Tochter der Äbtissin Theodrada von Soissons (Schwester der Äbte Adalhard und Wala) angesehen, die ihrerseits eine Enkelin Karl Matells  (durch des letzteren Sohn Bernhard) gewesen ist. Als Vater wird in dieser Variante Graf Theoderich, Sohn von Childerich III., dem letzten Merowinger-König gefunden. Nach anderer Auffassung ist Ida die Tochter Karlmanns und dessen Gattin Gerberga. Beide Ansichten führen jedoch dazu, dass Ida, entweder über ihren mutmaßlichen Vater Karlmann, dem Bruder Kars des Großen, oder über ihre mögliche Mutter Theodrada, als Enkelin bzw. Urenkelin Karl Martells anzusehen ist und damit in der Seitenlinie eng mit Karl dem Großen verwandt war. Nach einer in der Literatur nicht näher belegten Mindermeinung soll Ida nach dem Tode Karlmanns von dessen Witwe Geberga und einem unbekannten fränkischen Grafen gezeugt worden sein. Hiernach hätte Ida keine verwandtschaftliche Verbindung zu den Karolingern.

Nach ihrer Vermählung mit dem Sachsenherzog Ekbert verließ sie ihre Heimat und zog im Jahre 786 nach Westfalen zu seinen Gütern, die in der Nähe der heutigen Stadt Osnabrück lagen. Auf dem Wege dorthin überquerten sie die Lippe auf einer Furt bei Hirutveldun (altsächsisch: Hirschfelder) und schlugen am rechten Flussufer ihr Zelt auf. In der folgenden Nacht erhielt Ida im Traum den Auftrag eines Engels, dort eine Kirche zu bauen. Diese Traumvision bestimmte von nun an ihr Handeln und Denken. Sie mühte sich um den Bau eines Gotteshauses und wurde so die Gründerin der ersten katholischen Gemeinde im Münsterland im heutigen Herzfeld (Lippetal).

Die Reise nach Westfalen fiel in die Zeit des 30-jährigen Krieges zwischen den Sachsen und den Franken. Ida nahm in dieser Zeit die Sachsen in ihren Schutz. Der Hirsch, mit dem Ida oft abgebildet wird, ist ein Bild für die von den Franken bedrängten Sachsen. Noch heute befindet sich der Hirsch im Wappen von Herzfeld. Im Jahre 811 starb Idas Gemahl Ekbert. An der Südseite der Kirche fand er seine letzte Ruhestätte. Über dem Grab wurde ein Portikus erbaut, wo Ida nach dem Tod Ekberts wohnte. Dort, in unmittelbarer Nähe des Altars, widmete Ida sich ganz dem Gebet und der Sorge für die Gemeinde. Der Steinsarg diente dabei als Truhe für die Gaben, die sie nach der Legende zweimal am Tag an die Bedürftigen ausgeteilt haben soll. Historisch nachweisen lassen sich ihre geschilderten Aktivitäten letztendlich nicht: Heiligenviten des Mittelalters, wie sie der Mönch Uffing der Abtei Werden bei Essen 980 aus Anlass ihrer Translatio über Ida aufschrieb, dienten immer auch der Propagande und waren eher Literatur als Geschichtsschreibung. Die Entwicklung zur Volksheiligen trug zur Legendenbildung bei.

Am 4. September 825 starb Ida. Der Portikus mit ihrem Grab wurde zur ersten Wallfahrtsstätte Westfalens. 155 Jahre später, am 26. November 980, erhob Bischof Dodo von Münster die Gebeine Idas zur Ehre der Altäre. Heute ist der Sarkophag der hl. Ida, der Schrein mit ihren Reliqien und Reste der von ihr erbauten Kirche in der Grabkrypta zu sehen.

Bis heute gilt Ida bei Katholiken vor allem als Schutzpatronin der Schwangeren, Armen und Schwachen. Wallfahrten zum Ida-Schrein finden bis heute statt. In Herzfeld wird alljährlich im September - ihr Gedenktag ist der 4. September - die „Ida-Woche“ zur Erinnerung an die Heilige als Volksfest durchgeführt. In dieser Woche werden im Rahmen der sogenannten „Identracht“ die Gebeine der Ida in einer feierlichen Prozession durch den Ort getragen. Anschließend wird der „Ida-Segen“ erteilt. 

In Nordrhein-Westfalen tragen neben der St. Ida-Kirche in Herzfeld einige weitere katholische Gotteshäuser ihren Namen, so in Gelsenkirchen-Resser Mark (jetzt Ökumenisches Zentrum St. Ida), in Moers und in Münster-Gremmendorf. In Herzfeld und Münster wurde jeweils eine katholische Grundschule nach ihr benannt.

 

(Wikipedia)

 

 2.+3.

Cosmas und Damian (*Syrien +283 Türkei)

Reliquien seit dem 9.Jh in Essen

XII2011

Zwei Kanthölzer 7x9x100cm, Abtönfarbe, Draht

Attribute:

Laborflasche, Pflasterschere,

Zeitungsartikel (DIE ZEIT):

Gespräch über geopolitische Lage

  

 

      

 

 

 

Cosmas und Damian

Die (Zwillings-?) Brüder Kosmas und Damian wirkten der Überlieferung nach als Ärzte im Sohn-Gottes-Hospital in Pheremma bei Kyrrhos - heute Ruinen bei A'zaz in Syrien. Sie behandelten die Kranken kostenlos und bekehrten dadurch viele Menschen zum Christentum. Erzählt wird, wie die beiden Ärzte, von Engeln assistiert, einem schlafenden Kranken das böse zerfressene Bein abnahmen und ihm ein gesundes ansetzten, das Damian einem gerade gestorbenen Mohren abgenommen hatte. Unter der Regierung des Karinus wurden sie durch einen eifersüchtigen Kollegen umgebracht.

Eine griechische Legende berichtet, dass ein Kamel mit menschlicher Stimme veranlasst habe, dass Kosmas mit Damian bestattet werde; denn Kosmas hatte bestimmt, er wolle nicht neben seinem Bruder begraben werden, da dieser die Gaben der geheilten Palladia nicht zurückgewiesen hätte, um diese nicht zu beleidigen. Demnach befindet sich das Grab der beiden in Pheremma.

Die dritte, arabisch überlieferte, in Ägypten entstandene Legende erzählt, wie der Präfekt Lysias Kosmas und Damian in Ägea in Cilicien - dem heutigen Yumurtalik - an Ketten gefesselt ins Meer werfen ließ; aber ein Engel rettete sie. Ein Feuer, in dem sie vernichtet werden sollten, verbrannte die Umstehenden und ließ sie unverletzt. An Kreuze gebunden, kehrten die auf sie abgeschossenen Pfeile und auf sie geschleuderte Steine zu den Schergen zurück und erschlugen diese. Schließlich wurden sie mit den drei aus Arabien stammenden Gefährten Anthimus, Leontius und Euprepius enthauptet.

Die Überlieferung in drei parallelen Legenden ist wohl durch innerkirchliche Streitigkeiten zu erklären.

Die Verehrung von Kosmas und Damian nahm seinen Anfang an den Grabstätten in oder bei Kyrrhos in Cilicien, verbreitete sich nach Edessa - dem heutigen Sanlurfa -, Aleppo - dem heutigen Halab -, Jerusalem und Konstantinopel - dem heutigen Istanbul -, hier gab es bereits 443 zwei ihnen geweihte Kirchen; 569 wurde die Verehrung von Kaiser Justinus II. offiziell in Konstantinopel eingeführt; später gab es gab es dort vier nach ihnen benannte Kirchen. Von hier breitete sich die Verehrung auch auf dem Balkan, in Italien und Russland aus.

Kosmas und Damian sind schon im 4. Jahrhundert in Rom bezeugt, Papst Felix IV. vertrat die “arabische” Version und errichtete um 528 aus zwei antiken Tempeln die Kirche SS Cosma e Damiano in Rom; schon unter Felix II. um 350 gab es in Rom wohl eine ihnen geweihte Kirche. Gregor von Tours besaß Reliquien der beiden, die Benediktiner förderten die Verehrung.

Im 9. Jahrhundert brachte Bischof Altfried von Hildesheim Reliquien nach Essen, andere sind in München, Prüm in der Eifel und in Hildesheim, im 10. Jahrhundert auch in Bremen; im späteren Mittelalter gab es viele Kultstätten in den Hansestädten. Ein großes ihm gewidmetes Heiligtum, das Santuario San Cosimo gibt es nahe Oria in Apulien. In Sizilien werden bis heute ihnen zu Ehren Prozessionen durchgeführt, früher gab es solche auch in Hamburg, in Süddeutschland, in Südtirol und in Spanien.

Attribute: Äskulapstab, Arzneibüchse, medizinische Geräte

Patron von Essen und Florenz; der Ammen, Ärzte, Kranken, Bader, Chirurgen, Zahnärzte, medizinischen Fakultäten, Apotheker, Drogisten, Friseure, Krämer und Zuckerbäcker; in Seenot; gegen Epidemien, Geschwüre, Pest und Pferdekrankheiten

Bauernregeln: “St. Kosmas und St. Damian / fängt das Laub zu färben an.” 
“Der Kosmas und der Damian, / die zünden alle Lichter an.”

 

Aus: Ökumenisches Heiligenlexikon/Wikipedia

 

 

 

 

 

4.

Ansgar von Hamburg (801-865) XII2011                               Kantholz 7x9x100cm, Abtönfarbe, Draht - Attribute: Modell vom Künstlerhaus Wendenstrasse, Zingulum (Gürtel) als orangefarbige synthetische Leine (geschlagenes Tauwerk), schwarze Kutte, Zeitungsausschnitt über V-Leute im Verfassungsschutz (DIE ZEIT)

 

 

      

 

     

 

auch: Anscharius, Anskarius, Ansger 
neudeutsch: Oskar 

Name bedeutet: Gott schützt (althochdt.)

Erzbischof von Hamburg und Bremen,

Glaubensbote in Schweden und Dänemark 

* um 801 bei Corbie (?) in Frankreich

† 3. Februar 865 in Bremen

 

 

 Nach dem frühen Tod seiner Mutter kam Ansgar ins Kloster seiner Heimatstadt.823 wurde er als Lehrer ins neu gegründete Kloster Corvey (Westfalen) geschickt.

 Zeitlebens bestimmte ihn eine Vision, die er als Zwanzigjähriger in Corbie hatte: Damals hatte eine Stimme ihn beauftragt: “Gehe hin! Mit der Krone des Martyriums wirst du zu mir zurückkehren”. Diese Vision begann im Jahr 826 Wirklichkeit zu werden. Der Dänenkönig Harald hatte sich damals zusammen mit 400 Anhängern in Ingelheim bei Mainz taufen lassen in der Hoffnung, hierdurch Unterstützung für seine Thronansprüche in Dänemark zu erhalten. Damit ergab sich eine Gelegenheit zur Mission: Ansgar begleitete auf Bitten von Kaiser Ludwig dem Frommen (Sohn von Karl dem Großen) Harald beim Feldzug im Norden, begleitet wurde er von seinem Helfer Autbert. Doch Harald ging nach seiner Taufe gar nicht nach Dänemark, sondern blieb auf seinem Lehen in Fiesland, damit scheiterte 827 der erste Missionierungsversuch.

829 reiste Ansgar in kaiserlichem Auftrag und von König Björn eingeladen nach Schweden. Im Frühjahr 830 landete er in Birka - dem heutigen Björkö - im Mälaren-See, einem Fernhandelsplatz nahe Stockholm; hier baute er seine Missionsstation und die erste christliche Kirche in Schweden. 831 wurde Ansgar zurückgerufen und auf Initiative des Kaisers zum ersten Bischof von Hamburg ernannt.  In der Hammaburg, der Keimzelle Hamburgs, ließ er eine Mariakirche errichten, die Vorläuferin des 1805 abgerissenen Mariendoms.

Ansgar war entschlossen, seine Arbeit in Skandinavien fortzusetzen. Er ging nach Rom, wo ihm Papst Gregor IV. den Titel des Erzbischofs und des päpstlichen Legaten für ganz Skandinavien verlieh. Nach Hamburg zurückgekehrt, gründete er mit Hilfe von König Ludwig eine Schule und ein Kloster. Er weihte Gosbert zum Missionsbischof für Schweden und nahm unter dem Schutz des Dänenkönigs Haarik I. seine eigene Missionstätigkeit in Schleswig wieder auf. Hamburg wurde 832 zum Erzbistum erhoben.

Wenige Jahre später verlor Ansgar mit dem Tod seines großen Förderers Ludwig sein Missionszentrum in Turholt in Flandern - das heutige Torhout in Belgien - infolge der Reichsteilung. Dann plünderten 845 die Wikinger Hamburg, Ansgar entkam nur knapp, die Missionsstationen in Schweden wurden vernichtet, Schweden und Dänemark kehrten zu ihren alten Religionen zurück. Ansgar wurde nun vom deutschen König Ludwig zum Nachfolger des 845 gestorbenen Bischofs Leuderich von Bremen ernannt. In Bremen errichtete Ansgar Spitäler, kaufte Gefangene frei, setzte sich für die Abschaffung des Sklavenhandels ein und nahm seinen Missionstätigkeit wieder auf. Kirchen entstanden so in Haithabu - dem heutigen Haddeby in Schleswig, in Ripen - dem heutigen Ribe - und wohl auch in Birka - dem heutigen Björkö -; die Missionserfolge stellten sich zuerst in den Handelszentren ein, wo es schon zuvor Kontakte mit Christen gegeben hatte.

(Ökumenisches Heiligenlexikon)